Vorprojekt Wildüberführungen A1und T5 / Grünbrücken, Suhr

Das Projekt
Im einzigen Waldbereich zwischen Zürich und Olten, in dem die einzelnen Lebensräume wieder verbunden werden können, plant der Kt. Aargau zwei Wildübergänge über die Autobahn A1 sowie über die Schnellstrasse T5. Unsere Aufgabe bestand darin, für beide Überführungen ein Vorprojekt in Holz zu erstellen.  Die Belastung durch die hohen Erdauflasten, die grossen Anprallkräfte und der konstruktive Holzschutz stellten hohe Anforderungen an das Tragwerk. Die Brückenkonstruktion bei der A1 besteht aus Brettschichtholzbögen, welche in einem Doppelbogen die Autobahn überspannen. Eine optimierte Bogenform reduziert die Schnittkräfte und somit der Materialeinsatz auf ein Minimum.

Die Bauweise
Auf dem Mittelstreifen der Autobahn ist ein Unterzug aus Stahl angebracht, der über runde, strahlenförmig angeordnete Stahlstützen die hohen Lasten abträgt. Aus wildtierbiologischen Gründen konnte bei der T5 die optimale Tragwerksform eines Bogens nicht ausgenutzt werden. Stattdessen stellen Einfeldträger aus blockverleimtem Brettschichtholz die Tragstruktur dar. Eine Überhöhung der Träger fängt die Deformation aus der hohen Erdauflast auf und gibt der Brücke ein Gefälle für die Entwässerung. Bei beiden Konstruktionen verteilen grossformatige Massivholz Mehrschichtplatten die Kräfte auf die Holzrippen und dienen zugleich als Aussteifung des Bauwerkes. Um der erhöhten Feuchtebelastung durch den Sprühnebel Rechnung zu tragen, ist die Tragstruktur in Lärche geplant. Im Bereich des Überganges vom Holz auf den Beton trennt ein feuerverzinktes Stahlgelenk das Holz vor stehendem Wasser. Grundsätzlich sind alle Holzteile luftumspült, sodass der konstruktive Holzschutz bestmöglich gelöst ist.