03.04.2023
Die TS3-Technoloige revolutioniert den Holzbau. Sie ermöglicht Holzkonstruktionen ohne Unterzüge. In der Baumuster-Centrale Zürich zeigten wir zusammen mit der Timber Structures 3.0 AG und merkli degen architekten den über 200 anwesenden Architektinnen und Architekten was heute möglich ist.
TS3 ermöglicht Grossflächen aus Holz. Mit einem speziell entwickelten Giessharz werden Brettsperrholzplatten auf der Baustelle miteinander verbunden. Die resultierenden Decken überspannen ein Raster von 8 mal 8 Metern und erlauben damit offene Grundrisse. «Unterzüge entfallen, Stützen setzen Sie mit dem Salzstreuer», erklärt Sven Bill den über anwesenden 200 Personen.
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Die Mehrfamilienhäuser in Zollikerberg
Ein nachhaltiges Gebäude zeichnet sich durch eine hohe ökologische und ökonomische Qualität aus. Bei der Planung und dem Bau der zwei Mehrfamilienhäuser in Zollikerberg hat die merkli degen architekten GmbH daher grossen Wert auf diese Aspekte gelegt. Baumaterialien wurden sorgfältig ausgewählt und dort eingesetzt, wo sie Sinn machen.
Dass der Holzbau aus ökologischer Sicht gut abschneidet, ist mittlerweile in weiten Kreisen bekannt. Holz hat weitere Vorteile gegenüber anderen Baumaterialien. Es muss nach dem Verbauen nicht austrocknen – Gebäude sind so schneller erbaut und früher bezugsbereit. Es ist leicht, was kleinere Fundamente ermöglicht. Und: Holzbauten bieten natürliche, komfortable Räume mit hoher Behaglichkeit. Dank der TS3-Technologie eröffnen sich neue Möglichkeiten.
Vorteile vom Holzbau kombiniert mit den Vorteilen der TS3-Technologie
Der überirdische Bau ist eine Holzkonstruktion, bestehend aus Holzstützen und mit der TS3-Technologie verbundenen Brettsperrholzplatten. Die Timber Structures 3.0-Technologie, kurz TS3, ist ein Verfahren, das Grossflächen aus Holz ermöglicht – ohne die bisher üblichen Unterzüge. Diese Grossflächen können den Stahlbeton in den meisten Bereichen ersetzen und eignen sich auch für Geschossdecken wie in Zollikerberg. TS3 verbindet Holzbauteile über deren Stirnseite biegesteif miteinander. Das galt über Jahrzehnte als unmöglich. Zehn Jahre Forschung zusammen mit der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule waren nötig, um die Lösung zu finden: Ein Verfahren mit einem Zwei-Komponenten Polyurethan-Giessharz. Dieses Harz verbindet die Holzelemente und ermöglicht eine neue Holzbauweise.
Die Geschossdecken liegen lediglich auf den Stützen, die meist in den Aussenwänden positioniert sind, und dem Treppenhauskern auf. Die Räume können so sehr flexibel gestaltet werden. Im Positionsplan sind die Stützen (Punkte), die wenigen tragenden Wände und die TS3-Fugen zu erkennen. Insgesamt wurde 520 Meter TS3 Fugen erstellt.
Wärmebrücken einfach gemacht. Wegen der tiefen Wärmeleitfähigkeit von Holz, braucht es keine aufwändigen Kragplattenanschlüsse. Die CLT-Decke läuft von der Wohnung zur Loggia einfach durch. Diese Konstruktionsweise ermöglicht die Stützen-Platten-Konstruktion von TS3 und den nicht tragenden Aussenwänden.
TS3 – einfach in der Anwendung
Die TS3-Technologie ist ein neues Bausystem mit einer biegesteifen Verbindung in der Ebene zwischen Brettsperrholzplatten. Die TS3-Verbindung mittels Fugenverguss ermöglicht den Bau von unterzugsfreien Skelettbaustrukturen aus Holz mit schlanken, punktgestützten Platten. Durch Aktivierung der sekundären Tragrichtung können mit Holz die gleichen Decken gebaut werden wie mit Stahlbeton, und das lediglich mit herkömmlichem Brettsperrholz und der TS3-Verbindungstechnologie. Für die Herstellung von TS3-Fugen schult die Timber Structures 3.0 AG Zimmereien und Holzbauer. Mehr dazu finden Sie hier.
Beteiligte